Nur eine Sekunde fehlten ihm bis zum Titel eines Westfalenmeisters über die 1500 Meter Distanz
Man war das knapp. Nach guter Positionierung in den drei Zeitläufen hat sich Emanuel Meier im Finallauf hervorragend geschlagen und verfehlte mit seiner Zeit von 4:07,03 Minuten den Sieg nur um eine entscheidende Sekunde.Keineswegs war er deswegen niedergeschlagen oder gar deprimiert, nein es war für ihn eine super Platzierung und eine sehr gute Zeit. Glückwunsch auch von uns zu diesem schönen Erfolg Emanuel !
Ähnlich sieht es auch Isa Häkkinen, die ebenfalls in Gladbeck am Start war. Mit ihr war Meier gemeinsam nach Gladbeck zu den Meisterschaften gefahren. Dort lief die Finnin, die am Mindener Klinikum als Ärztin arbeitet, in ihrem überhaupt erst zweiten Rennen über die 1.500 Meter ziemlich genau eine Minute länger als Meier und in ebenfalls persönlicher Bestzeit von 5:06,68 Minuten auf Platz 10. „Isa besitzt noch eine Menge Potenzial“, sagt der ihr Trainer Wolfgang Vehelwald über Häkkinen, mit der er vor zwei Jahren nach ihrem Sieg beim Mindener Volkslauf ins Gespräch gekommen war. Seitdem läuft sie für den SV 1860 und in seiner Trainingsgruppe. Diejenigen Sportler von euch, die auch bei der Mühlenkreisserie teilnehmen, kennen Isa, die seit dem letzten Jahr regelmäßig sowohl über 5 Kilometer als auch über die 10 Kilometer Distanz stets vorne liegt.
Auch die Zwillinge Nele und Lea Weike, die früher auch beim SV 1860 trainierten,glänzten bei den Meisterschaften und liefen jeweils zu Silbermedaillen. Lea Weike erreichte über 1.500 Meter in 4:38,07 Minuten eine neue Bestzeit, lediglich zwei Sekunden war die Siegerin Pia Schlattmann (LG Münster) schneller. Nele Weike eilte über die 5.000 Meter in 17:36,76 Minuten ebenfalls zur Vize-Meisterschaft.
So stark die Läufer auch unterwegs waren: Für das aus Mindener Sicht herausragende Ergebnis des Wochenendes sorgte ein Speerwerfer. Marek Waltke wurde mit einer beeindruckenden Serie neuer Westfalenmeister der U20-Junioren. Der Athlet vom SV 1860 Minden warf den 800 Gramm schweren Speer fünfmal an die 60-Meter-Marke und einmal darüber hinaus. Mit 60,35 Meter holte er sich souverän die Goldmedaille und erreichte die Norm für die Deutschen Meisterschaften.
Allein Jan Spieker (Arminia Ibbenbüren) war mit 58,14 noch nah dran an Waltke, der die restliche Konkurrenz deklassierte. Mit jedem seiner Würfe wäre der 18-Jährige auch bei den Männern Meister geworden. „In Westfalen schon“, sagt Waltke und verdeutlicht damit seine eigenen Ansprüche. Die liegen nicht bei 60 Metern. Vor knapp 14 Tagen hat er in Hannover mit 64,76 seine Bestleistung aufgestellt. Die will er weiter entwickeln. Am besten gleich am Sonntag, wenn er bei der Junioren-Gala in Mannheim an den Start geht. „65 Meter wären schön da, warum auch nicht“, meint Waltke locker vor dem international besetzen Wettkampf vor großer Kulisse. „Dort eingeladen zu werden ist schon eine Ehre“, sagt sein Trainer Maximilian Busse, der den Wettkampf in Gladbeck bewertet: „Marek hat wichtige Erfahrungen gesammelt. Zuletzt ging es immer vorwärts, er hat fünf Mal in Folge neue Bestweiten erreicht. Es ist auch ganz gesund, wenn man erlebt, dass es auch mal anders geht. Das nimmt ihm vielleicht auch den Druck.“
Für weitere Top-Ergebnisse des Mindener Teams sorgten die Mädchen der Altersklasse W 14 ebenfalls im Speerwurf. Marja Zimmermann warf im zweiten Versuch die Silberweite von 29,39 Meter, mit ihrer erst jüngst erzielten persönlichen Bestweite von 31.44 Meter hätte sie den Titel gewonnen. Pauline Niemann warf weiter als je zuvor: Sie kam mit 27,91 Metern auf Platz fünf.
Bronze gewann Celina Gossen im Dreisprung der W15. Mit 9,95 Metern lag sie sieben Zentimeter hinter der Siegerin. 1860-Vereinskollegin Jolina Jäger kam mit 9,85 Meter auf Platz 4. Stark unterwegs war trotz einer kurzfristigen doppelten Umbesetzung die W16-Staffel über 4x100 Meter der SV 1860. Mit Celina Gossen, Marja Zimmermann, Mila Linnemöller, Lily Plöger liefen in 52,92 Sekunden auf Platz 13. „Wir mussten improvisieren, dafür war das wirklich gut“, berichtete Trainer Tapio Linnemöller. Zielzeit des Quartetts sei 51,50 oder schneller – eine Zeit, die in Gladbeck zu Platz fünf gereicht hätte. „Das ist die Norm für die Deutschen Meisterschaften, die wollen wir schaffen und das ist auch realistisch“, sagt der Trainer.