Schöner Erfolg bei den westf. Seniorenmeisterschaften im Kunstturnen
Am Boden als erstes Gerät startete der Wettkampf für Nancy Schönbeck (die einmalig für den MTV Bad Oeynhausen startete), etwas unbefriedigend. Als Pferdefuß erwies sich die Zusammenstellung der Darbietung. Laut Kampfgericht hatte sie doppelt so viele Elemente geturnt wie eigentlich notwendig. Ohne die Punktabzüge für die zusätzlichen Elemente hätte sie eine erheblich höhere Wertung erhalten. Dieses sorgte dafür, dass sie weit unter ihren Möglichkeiten blieb.
Die, durch einen eingeklemmten Nerv, etwas gehandicapte Marion Eigenrauch hingegen kam erheblich besser in den Wettkampf. Obwohl die akrobatischen Elemente nur ziemlich gebremst ausgeführt wurden, turnte sie ihre Übung ansonsten nahe am persönlichen Optimum unbeeindruckt durch.
Sandra Lenz hingegen war topfit und überzeugte mit Kraft, Schnelligkeit und Eleganz. Es war beeindruckend zu sehen wie man mit über 50 Jahren noch durch die Luft wirbeln kann. Eine Bewertung über 12 Punkte belohnte schließlich ihre Leistung.Auch beim Sprung überraschte sie mit einem hohen Überschlag mit integrierter ganzer Drehung und konnte sich wieder über eine Wertung über 12 Punkte freuen.
Danach ging es zum Stufenbarren, der in dieser Altersklasse die größte Herausforderung darstellt. Dieses Gerät lebt von Kraft und Schnelligkeit und verzeiht nicht den geringsten Verlust von Körperspannung. Zuerst legte Eigenrauch, unter lautstarkem Anfeuern ihrer Vereinskolleginnen, eine saubere Übung hin. Dann folgte Schönbeck, die sich an diesem Gerät nahezu in alter Form präsentierte.
Die erste Wertung über 12 Punkte sorgte für lautstarken Jubel bei allen Teilnehmenden.Als letzte setzte Lenz noch das Sahnehäubchen drauf und erreichte mit 12,20 Punkten die höchste Wertung des Trios.
Am letzten Gerät, dem Schwebebalken, lief es dagegen nicht ganz nach Plan.
In dieser Altersklasse werden die Übungen nicht mehr auf dem hohen Schwebebalken, sondern auf der Turnbank geturnt. Dass diese breiter als der Balken ist erleichtert zwar einiges aber die geringe Höhe birgt die Gefahr der unbeabsichtigten Bodenberührung bei balkennahen Elementen.
Dieses bekam Lenz bei ihrer Seitwärtsrolle zu spüren. Bei diesem schwierigen Element, bei der nur die Hüfte Kontakt zum Gerät hat, geriet sie mit einer Hand auf den Boden was als Sturz gewertet wurde. Obwohl sie mit ihrer ansonsten makellosen Übung immer noch die Höchstwertung der drei Mindener erhielt, blieb sie dennoch knapp unterhalb der 13 Punkte, die eigentlich ihr Ziel waren.
Eigenrauch musste ebenfalls einen Sturz hinnehmen. Dieses ausgerechnet bei der einbeinigen, ganzen Drehung, die im Training immer perfekt funktionierte.
Schönbeck hingegen hatte keine Probleme mit diesem Gerät. Routiniert turnte sie ihre Übung bis zum Ende ohne größere Fehler durch und sammelte die nächste 12er Wertung ein.
v. links: Sandra Lenz, Marion Eigenrauch , Nanca Schönbeck
Im Ergebnis erreichte Sandra Lenz in der Altersklasse 55-59 mit 36,90 Punkten den ersten Platz.
In der Altersklasse 50-54 erreichten Nancy Schönbeck mit 35,85 Punkten den ersten und Marion Eigenrauch mit 32,30 Punkten den zweiten Platz.
Alle drei haben sich damit zu den Deutschen Meisterschaften qualifiziert, die Ende Mai in Leipzig stattfinden.
Herzlichen Glückwunsch den drei Damen und willkommen zurück Nancy !